Adrive Living Lab und MdynamiX führen neue Probandenstudie zum Parkmanöverassistenten durch
Kempten. MX Forschungspartner Adrive Living Lab arbeitet auch in Corona-Zeiten an Kundenakzeptanzstudien. Mit dem nötigen im Detail geplanten Hygiene-Konzept konnte eine neue Probandenstudie in Kempten stattfinden – diesmal zu den vollautomatisierten Parkmanöverassistenten (PMA) zweier Fahrzeuge mit Hybrid- bzw. Wasserstoffantrieb.
Durchgeführt wurde die Probandenstudie von Mitarbeitenden des Adrive Living Lab der Hochschule Kempten und der MdynamiX AG. Externe Expertinnen und Experten sowie Mitarbeitende der beiden Institute stellten sich als Testpersonen zur Verfügung und nahmen an der dreistündigen Studie teil.
Auswertungen erfolgen digital auf einem Tablet mit der MXeval App
Gegenstand der Studie war, wie die Nutzerinnen und Nutzer den vollautomatisierten Parkassistenten im Realeinsatz subjektiv erleben und welche Verbesserungspotentiale sich daraus ergeben. Die Teilnehmenden stellten ihre eigenen Parkierkünste dem vollautomatisierten Parkassistenten gegenüber und bewerteten diese mittels unserer Evaluierungs-App MXeval. Die App wurde auf einem Tablet zur Verfügung gestellt. Es werden nicht nur subjektive Daten, sondern auch objektive Messdaten erhoben, um die Key Performance Indicator (KPIs) zu entwickeln. Die KPIs werden definiert, um letztendlich jedes System an diesen festgelegten Indikatoren objektiv zu bewerten und Zieleigenschaften zu definieren.
Die Akzeptanz des Systems hängt vom Mehrwert ab
Anhand von Probandenstudien und dem daraus resultierenden Feedback der Kundschaft können neue und wichtige Erkenntnisse für existierende und künftige Fahrerassistenzsystem gewonnen werden. Dadurch kann auf Bedürfnisse und Wünsche potentieller Kundinnen und Kunden konkret eingegangen werden. „Ein System wird erst akzeptiert, wenn es einfach zu bedienen ist und es dem Endverbraucher einen Mehrwert bietet.“, so Prof. Bernhard Schick, Leiter des Adrive Living Labs und CEO der MdynamiX.
Ohne Akzeptanz des Kundenkreises für derartige Systeme werden sie auf dem Markt nicht bestehen, geschweige denn sich weiterentwickeln. Die Endnutzer dürfen im Entwicklungsprozess nicht außen vorgelassen werden, sondern sollten permanent involviert sein. „Mehr denn je müssen Mensch und Maschine perfekt miteinander kommunizieren und interagieren: nach außen, nach innen, akustisch, visuell und haptisch. Feedback, Vertrauen, Sicherheitsgefühl und stets vorhersehbare Reaktionen sind dabei essenzielle Faktoren.“, erklärt Schick die Herausforderungen.
Die Sprache der Kundschaft in Ingenieursprache übersetzen
In dieser Studie werden bereits entwickelte Bewertungskriterien sowie Methoden validiert und verbessert. Die gesammelten Messdaten dienen als Grundlage für die Entwicklung einer neuen objektiven Bewertungsmethodik und dem Vergleich „Mensch vs. Maschine“. Diese Ergebnisse dienen dazu, die Sprache der Kundschaft in die der Ingenieurinnen und Ingenieure zu übersetzen, um den gemeinsamen Nenner zu finden.
Der regionale Fernsehsender TV Allgäu war zu Besuch und hat sich die Aktivitäten des Adrive Living Lab angeschaut. Hier finden Sie den kompletten Beitrag:
Mensch oder Maschine: Hochschule Kempten forscht zum Thema vollautomatisiertes Parken
Bildnachweis: Hochschule Kempten