Hochschule Kempten holt den ersten VDI Autonomous Driving Challenge Cup
Der neue VDI Studentenwettbewerb zum Autonomen Fahren findet in München statt
Kunstvoll mäandert sich der Rundkurs durch das sonnendurchflutete Foyer der Hochschule München. Der Race-Track am Austragungsort des neu geschaffenen VDI Studentenwettbewerbs „VDI Autonomous Driving Challenge“, der am 13. März 2020 erstmals an der Hochschule München ausgetragen wurde, ist mit seinen Spitzkehren, Schikanen und den Beschleunigungsgeraden sehr nah an der Realität – selbst die vielen Autoreifen am Rand der Rennstrecke zum Schutz der Zuschauer fehlen nicht.
Motto: Get connected
„Die VDI ADC ist eine tolle Plattform für Studierende, attraktiv für die Zuschauer und sie hat durch die Verknüpfung von Autonomen Fahren und Rennstrecke große Relevanz für den Straßenverkehr“ so Felix Seufert – Fahrzeugtechnikstudent und zusammen mit seinem Kommilitonen Gioele Micheli einer der Hauptorganisatoren der Veranstaltung – bei seiner Begrüßung.
Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs ist anspruchsvoll, denn innerhalb weniger Monate sollen die Teams ein funkferngesteuertes (RC) Modellauto so modifizieren, dass ein zuvor unbekannter Rundkurs autonom auf Zeit durchfahren werden kann, verschiedene Parkaufgaben gelöst werden und alle Disziplinen durch „Connected Drive“ (WLAN-Signale) Starten und Stoppen.
Obwohl das Teilnehmerfeld aufgrund von Anreiseverboten durch die COVID-19-Infektionsgefahr reduziert war, kann Seufert an diesem Tag die Teams „Adrive Living Lab“ der Hochschule Kempten und „SAM“ der Hochschule München vorstellen.
Die Latte hängt hoch
Als erstes müssen sich die Teams mit der Vorstellung des Fahrzeugkonzepts (technische Umsetzung, Wahl und Einbau der Komponenten, Begründung der Wahl der softwareseitigen Codes und Algorithmen) der hochkarätigen Jury stellen.
Unter Leitung von Prof. Dr. Markus Krug (Hochschule München) bewerten Dr. Eric Wahl (Porsche), Dr. Daniel Kürschner (AVL S&F), Dominik Reif (Schäffler), Prof. Dr. habil. Alfred Schöttl (HS München) und Markus Frey, Geschäftsführer des Hauptsponsors, der Zielpuls GmbH aus München, die vorgestellten Konzepte.
Rücksicht im Verkehr: läuft
Nachmittags beginnen die Dynamischen Aufgaben mit dem autonomen Ein- und Ausparken. Bemerkenswert ist hier die schnelle und fehlerfreie Reaktion der Fahrzeuge, sobald andere Verkehrsteilnehmer auftauchen.
Das Beschleunigungsrennen, bei dem es auf die Reaktionszeit und die maximale Performance auf der 10 Meter langen, geraden Teststrecke ankommt, gewinnt das Team aus Kempten mit einer fantastischen Zeit von 1,5 Sek.
Der Publikumshöhepunkt ist dann das Rennen gegen die Zeit, bei dem die schnellste Linienwahl und beste Traktion den Ausschlag geben. Auch auf der Rennstrecke kann das Team „Adrive Living Lab“ aus Kempten überzeugen, nachdem SAM leider mit technischem Defekt ausgefallen ist. Unter großem Applaus gewinnen Bonifaz Stuhr, Felix Treuer, Holger Link, Johann Haselberger und Dominik Schneider die VDI-ADC-Siegertrophäe und eine einjährige VDI Mitgliedschaft. Text: Silvia Stettmayer